Eine Art von Korrektiv
Sortieren, das muss schnell erfolgen und am besten mit möglichst hoher Kapazität. Das schnelle Verarbeiten dieser großen Massen bringt unbestreitbar auch eine Verminderung der Genauigkeit mit sich. Die Fehlerquote wird daher größer. Bei manchen Betrieben sogar so viel, dass Antoine van Kasteren, Managing Director bei OptiServe, im umgekehrten Sortieren sehr wohl etwas sah. „Die Fehlerquote unter den optischen Sortierern einiger Konkurrenten war derart, dass Kunden unseren Sortierer, den Xcalibur, kauften, um im Band mit Defekten die Guten dazwischen herauszuschießen. Eine Art von Korrektiv also.”
Begrenzter Abfallberg
Die Fehlerquote dieser optischen Sortierer ist Antoine zufolge bei manchen Produkten beträchtlich. „Nehmen wir zum Beispiel die Pommes-Frites-Industrie. 1 der 4 Fritten, die herausgeschossen werden, sind oft normal gut. Mit derartigen Fehlerquoten kann es sich lohnen, auf das Fließband des herausgeschossenen Produktes umgekehrt sortieren zu lassen, um wieder die guten Fritten dort herauszuholen.” Dass die Fehlermargen manchmal so hoch sind, liegt nach Antoine vor allem an den Luftstößen, welche die meisten optischen Sortierer abgeben. „Wenn ein Sortierer einen Defekt auf dem Laufband bemerkt, dann wird das Produkt mittels eines Luftstoßes herausgeschossen. Aber oft ist der Luftstoß zu grob und auch der Nachbar muss daran glauben. Das kann einfach eine gute Fritte sein, die auf den Abfallberg gelangt. Darum lassen wir also die guten Fritten mit unserem Sortierer im Abfallstrom herausschießen. Übrigens hängt die Fehlerquote auf dem Hauptfließband von dem Produkt ab, das über das Förderband geht. Es kann daher auch 1 von 5 sein oder sogar 1 von 3.”
Intelligentes Puffing auch für das Hauptlaufband
Das umgekehrte (reverse) Sortieren war eine Option für große Hersteller, die noch nicht direkt ihren alten Sortierer abschreiben wollten und mehr im Anschaffen einer extra Maschine sahen, um den Reststrom noch einmal zu sortieren. Jedoch sah Antoine auch auf dem Hauptlaufband Chancen für seinen Xcalibur. „Aufgrund einiger innovativer Techniken sind unsere Xcalibur doch genauer im Herausschießen als die Konkurrenz. Das hat alles mit unserem patentierten intelligenten Puffing-System zu tun. Die Software unserer Sortierer sorgt nämlich dafür, dass die Produkte auf dem Förderband gut voneinander getrennt werden. Das nennt man Vereinzelung. Durch diese Vereinzelung auf dem Förderband vermeiden Sie jedenfalls, dass Sie den Nachbarn mit herausschießen. Daneben arbeiten wir mit einem Herausschießsystem, das einen Luftstoß von 1-2 Millisekunden Dauer abgibt und damit viel genauer arbeitet als andere Luftemissionssysteme, die oft zu viel Luft verbrauchen. Dieses System befindet sich in allen unseren Xcalibur optischen Sortierern und sie sind damit sowohl für das umgekehrte Sortieren im Reststrom als auch für das Sortieren von Schüttgut auf dem Hauptfließband geeignet. Dann heißt es also nicht allein mehr die Konkurrenz korrigieren, sondern auch durch die Umsetzung auf dem Hauptfließband überholen.”
Kartoffeln, Karotten und Äpfel
In den vergangenen Monaten hat OptiServe sich vor allem auf eine noch weitgehendere Verbesserung dieses intelligenten Puffings eingerichtet. „Es ist eine Art, die i-Tüpfelchen zu setzen,” erzählt Antoine. „Das erfolgt vor allem auf der Grundlage der praktischen Erfahrung unserer Kunden. Diese Erfahrung konnten wir in den vergangenen Jahren dadurch in der die Kartoffeln verarbeitenden Industrie und außerdem noch spezifischer bei den Fritten vergrößern. Dazu kamen nun auch noch die Kartoffelchips-Produzenten, aber auch die Hersteller anderer Produkte wie zum Beispiel Karotten und Kartoffeln. Dass dieses keine Nebensache für uns ist, illustriert die Einführung unseres Xcalibur 3W bei einem Produzenten von Snackkarotten gut. Diese Maschine kann in zwei Klassen Karotten herausschießen: Eine Kategorie von Karotten, die noch einmal den Schaber durchlaufen müssen, und eine Kategorie für Fäulnis.”
QUELLE: AGF PRIMEUR 11 – 2020